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Der Plan für heute sah eigentlich folgendes vor: Mit der Seilbahn von Kyoto aus auf den Hiei, die Tempel abgrasen, auf der anderen Seite dann den Cablecar nach Sakamoto runter und von dort über Otsu wieder nach Kyoto. Soweit zur Theorie!

Da der direkte Bus auf den Hieizan nur an den Wochenenden fährt bin ich erstmal zu Fuss quer die Gojodori entlang bis ich dann bei der Kiyomizogojo in die Keihan U-Bahn einsteigenen konnte. Die ging es dann bis zu ihrem Ende nach Demachiyanagi. Dort wartete das Bähnchen der Eizan Linie dann schon auf mich. Das hat mich ein bißchen an die Schienenbusse erinnert die es in den 70ern in manchen Regionalstrecken der Bahn gab. Die Endstation hier war dann Yase-Hieizanguchi. Bei ihr wechselt man dann in die Kabelbahn der gleichen Gesellschaft und zum Schluss geht es dann noch eine Seilbahn ganz nach oben.

Huh! Da war es dann so windig und kühl, daß ich erstmal freiwillig meine Jacke angezogen habe, bevor ich mich aufmachte und zum Toudo, der ersten Sektion des Enryakuji hinzulaufen. Mittlerweile hat der graue Himmel angefangen auch etwas Sonne und blau hindurchzulassen - aber der Wind hat alles kälter gemacht. Bei den Gebäuden war kaum ein Mensch unterwegs und ich konnte mir in aller Ruhe alles ansehen. Zumindest alles was offen ist. Am der Bushaltestelle fanden sich dann doch einige Menschen zusammen und der Bus kam auch gleich - so habe ich gar nicht gross auf den Plan geschaut.

Nach 3 Minuten waren wir dann schon an der 2. Sektion: Saito. Die rot/weißen Gebäude harmonisierten wunderbar mit den Herbstfarben der Bäume, die hier oben besonders fortgeschritten waren. Ich beschloss den Weg zur 3. und letzten Sektion selber zu laufen. Das war eine schöne, ruhige und malerische Wegstrecke - angegeben mit 4km. Allerdings waren das wohl eher Luftlinie oder ohne Berücksichtigung des steten auf und abs des Weges.

Deutlich mehr als eine Stunde später kam ich dann in Yokawa an. Auch hier waren die Gebäude über den malerischen Herbstwald grosszügig verstreut und wollten in Ruhe entdeckt werden. Allerdings war da ein ganzer Reisebus voller Photographen unterwegs - jeder mit Riesenobjektiven und gewaltigen Stativen. Aber ich habe trotzdem alles genossen.

Als ich dann durch war, war so etwa 15:40 und der vorletzten Bus war 15:20 weggefahren. Der letzte Bus des Tages würde erst 16:30 fahren - und den sollte man keinesfalls verpassen. Aber dadurch wurde es dann doch sehr viel später als gedacht - momentan ist es schon so ab halb 6 Nacht. Also nichts mit Sakamoto, lieber wieder den gleichen Weg zurück nehmen!

Und zur Feier des Tages habe ich mir dann für das Abendessen ein leckeres Sushi gegönnt.

Die Bilder zum Tag gibt es unter: http://www.flickr.com/photos/katzenpost/sets/72157625270238829/